Mobilität ist ein unverzichtbarer Teil unseres täglichen Lebens. Dennoch belastet diese das Klima gravierend. Laut dem Österreichischen Umweltbundesamt zählt der Verkehrssektor zu den Hauptverursachern von Treibhausgasen. Besonders PKWs treiben dabei den CO2-Fußabdruck nach oben. Um die vorgegebenen Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens einzuhalten und das ambitionierte Ziel, Klimaneutralität bis 2040, der Österreichischen Regierung zu erreichen, ist noch einiges zu tun.
Um den jährlichen CO2-Ausstoß um rund 7% zu reduzieren, hat die Österreichische Regierung im Januar 2023 den Booster angeschmissen und gezeigt, wie man die Treibhausgasminderung der Bevölkerung und Industrie schmackhaft machen kann. Mit der eQuote für alle können nun auch Privatpersonen mit CO2-Ersparnissen bares Geld verdienen und gleichzeitig Unternehmen dabei unterstützen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Doch wie funktioniert das Ganze und wie profitieren vor allem Unternehmen oder das Gastgewerbe davon? Lassen Sie uns ein paar häufig gestellte Fragen klären.
Die Treibhausgasminderungspflicht betrifft vor allem Unternehmen, die fossile Kraftstoffe wie Diesel oder Benzin verkaufen und damit einen beträchtlichen Anteil an CO2-Emissionen tragen.
Wie können CO2-Emissionen langfristig reduziert werden?
Diese Unternehmen sind dazu verpflichtet, ihre CO2-Emissionen jedes Jahr um einen im voraus bestimmten Prozentsatz zu verringern. Dies kann entweder dadurch geschehen, dass herkömmlicher Treibstoff in Teilen durch einen Biokraftstoff ersetzt wird, oder durch den Kauf von Emissionszertifikaten.
Genau hier kommt die eQuote ins Spiel.
Vor 2023 war es bereits möglich CO2-Einsparungen, die durch das Laden von Elektroautos an privaten oder öffentlichen Ladestationen generiert wurden, zertifizieren zu lassen und damit zu handeln. Bisher “gehörte” diese eQuote jedoch noch dem Stromanbieter. Seit der Gesetzesänderung zum 01.01.2023, steht den Ladestationbesitzer:innen nun die eQuote zu und damit auch der direkte Weiterverkauf der Zertifikate.
Die eQuote kann für private Ladeinfrastrukturen pauschal mit 1500 kWh pro Elektrofahrzeug verkauft werden (1500 kWh x 0,25 Cent = 375 € Pauschale pro Fahrzeug) (Beispielrechnung mit aktuellen Preisen, Stand 01.10.2023).
Für halb-öffentliche und öffentliche Ladeinfrastrukturen kann die eQuote mengengenau pro kWh geltend gemacht werden. Für Kleinmengen unter 100.000 kWh kann die eQuote an sogenannte Zwischenhändler:innen veräußert werden. Bei einer Gesamtmenge von mehr als 100.000 kWh kann man sich für die Zertifizierung zum Handel direkt an das Umweltbundesamt wenden.
Als öffentliche Ladestationen gelten Ladepunkte, die dauerhaft für die Öffentlichkeit zugänglich und mit einer offiziellen ID im Ladestellenverzeichnis eingetragen sind. Dazu gehören Ladestationen an Autobahnraststätten und anderen öffentlichen Orten.
Halb-öffentliche Ladestationen hingegen sind Ladepunkte, die nur einem eingeschränkten Nutzerkreis zugänglich sind. Dazu gehören Ladestationen auf Unternehmens- und Messeparkplätzen oder in Werkstätten und Hotels.
Die Vorteile liegen dabei klar auf der Hand: Seit dem 01.01.2023 kann nun mit Flottenladen oder Gästeladen sogar noch bares Geld gemacht werden.
Dabei lohnt sich jeder Ladepunkt und jedes E-Auto im Fuhrpark.
Dies zeigt sich an dieser Amortisierungsrechnung.
Annahme:
Ein Hotel hat in 4 neue Ladepunkte investiert und möchte nun wissen, nach wie viel Zeit sich das Investment amortisiert hat.
Investment in Höhe von 10.000€ in 4 Ladepunkten (6000 €) inklusive Installation (4000 €)
eQuoten Prämie von 0,25 € pro kWh
Durchschnittlich 40 kWh pro Ladevorgang
Durchschnittlich 2 Ladevorgänge pro Tag
*In dieser Rechnung werden keine Gewinne, die durch Gästeladen generiert werden berücksichtigt.
Nach ca. 1,5 Jahren hat sich das Investment in 4 neue Ladestationen mit der eQuote amortisiert. Wenn man nun noch einbezieht, dass durch Gästeladen auch noch weitere Umsätze generiert werden können, ist dieser Use Case für Hotels oder andere halb-öffentliche sowie öffentliche Ladepunkte ein absolutes Muss.
Mit der Gesetzesänderung zur eQuote nimmt Österreich eine Pionierstellung ein und veranschaulicht, wie man neben der Energiewende auch die Reduktion von CO2-Emissionen für PKW-Fahrer:innen interessant machen kann. Mit diesem progressiven Schritt voran wird in Europa wegweisend gezeigt, wie man ambitionierte Ziele, wie die Klimaneutralität bis 2040, angreifen möchte und dabei sowohl die Industrie, wie auch Privathaushalte engagiert einbezieht. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob andere EU-Länder dem Beispiel Österreichs nachziehen.